Literaturhinweis


Mit Bliden und Büchsen gegen Burg Tannenberg (1399) – Untersuchungen zur Steinmunition des späten Mittelalters



(Artikel von Michael Kirchschlager in der Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalplflege 2/2020)

Im November 2018 erfasste der Verfasser die Bliden- und Büchsensteine aus dem Bestand des Museums Burg Tannenberg der Gemeinde SeeheimJugenheim, Lkr. Darmstadt-Dieburg, sowie alle mit der Belagerung der Burg Tannenberg 1399 in Verbindung stehenden Steinkugeln im Gemeindegebiet, auf der Burgruine und in der Stadt Zwingenberg (Stadtmauer). Bei der Belagerung der Burg Tannenberg kamen im Rahmen eines Landfriedenseinsatzes die zwei größten Bliden der Städte Worms und Speyer sowie fünf Steinbüchsen zum Einsatz: zwei große Büchsen der Stadt Frankfurt, eine des Bistums Mainz, eine der Stadt Mainz und eine des Pfalzgrafen Ruprecht III. von der Pfalz (1352–1410). Die Bestandsaufnahme erbrachte viele neue Erkenntnisse. Darüber hinaus wurden alle Blidensteine typologisch erfasst und die Büchsensteine „Kalibern“ und damit unterschiedlichen Größen von Steinbüchsen zugeordnet. Die Blidensteine, die sich urkundlich den größten Bliden der Städte Worms und Speyer zuordnen lassen, können anhand des Steinmaterials – Basalt (Blide I) und Buntsandstein (Blide II) – gut unterschieden werden. Es handelte sich um zwei halbschwere Bliden. Weitere detaillierte Beschreibungen erweitern die bekannten Informationen zur Zerstörung der Burg Tannenberg 1399.



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