Geschichte der Burg


Die 800-jährige Geschichte der Burg Tannenberg


Das mittelalterliche Amt Seeheim hatte besonders in der Zeit v. 1210 bis 1399 ( Zerstörung der Burg) mit seinen unterstellten Ortschaften eine ähnliche Struktur wie die heutige Gemeinde Sseheim-Jugenheim.
Kuno I. von Münzenberg war bis zu seinem Tode im Jahr 1207 ein treuer Diener des Kaisers Barbarossa, hatte sich daher als Verwalter im Amt Seeheim einen angemessenen Amtssitz geschaffen und wahrscheinlich die Burg Tannenberg geplant. In den folgenden Jahren baute sein Sohn Ulrich I.  die Burg nach dem Vorbild der Burg Münzenberg mit den Steuern aus den umliegenden Dörfern aus.  Als im 14. Jahrhundert die Landflucht in die sichereren Städte einsetzte, gingen die Einnahmen zurück. Also begannen die Burgherren zunehmend  Kaufleute zu überfallen, die auf der alten Handelsstraße „Strada Montata“ (Bergstraße) zur Frankfurter Messe unterwegs waren. Das stieß natürlich auf Widerstand, und so kam es, dass die Burg im Jahre 1399 nach einer dreiwöchigen Belagerung erstürmt und geschleift wurde.
In den folgenden Jahrhunderten bedienten sich bis in unsere Zeit die Einwohner der umliegenden Dörfer mit Baumaterial von der zerstörten Burg für ihre Häuser, so dass die Reste der Burg buchstäblich verschwanden. Der kulturell sehr interessierte Großherzog Ludwig III. ließ in der Mitte des 19. Jahrhunderts , vor dem endgültigen „Aus“ der Burg,  umfangreiche Grabungen durchführen.  Dies brachte wertvolle Funde , u.a. Keramikteile, Metallteile: Nägel, Hufeisen . Das wertvollste Ovjekt ist die sogenannte Tannenbergbüchse. Es ist die älteste nördlich der Alpen gefundene Handfeuerwaffe – ein Duplikat ist im Museum Seeheim-Jugenheim zu besichtigen.
Share by: